Selbstverständnis

Moin!

Wir sind eine Gruppe junger Antifaschist*innen aus Lüneburg, die sich zusammengeschlossen haben, um sich dem derzeitigen Rechtsruck entschlossen entgegenzustellen. Unser Fokus liegt auf der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit Themen wie Faschismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und anderen Formen von Diskriminierung, die soziale Ungleichheiten verstärken.

Antifaschismus ist für uns die Schaffung einer gesellschaftlichen Alternative zu dem bestehenden kapitalistischen System. Daher kritisieren wir reaktionäre Ideologien nicht nur als Phänomen einer radikalen Rechten, sondern als festen Bestandteil der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft.

Infolgedessen richten wir unsere Augen und offensive Kritik auf und gegen lokale sowie internationale faschistische, rassistische, islamistische und antisemitische Ideologien, Organisationen und Einzelpersonen. Damit einher geht für uns klassische antifaschistische Arbeit, um diese Zustände bekämpfen zu können sowie die stetige Selbstreflexion unserer Arbeit.

In Zeiten in denen flüchtende Menschen in Lagern landen oder direkt im Mittelmeer ertrinken, eine faschistische Partei in den Parlamenten sitzt, jüdische Menschen wieder verstärkt als „Wurzel allen Übels“ bezeichnet und gesehen werden, die Polizei rechte Terrorgruppen bildet und Drohbriefe verschickt, bleibt uns keine andere Wahl als aktiv, offensiv und konsequent gegen jegliche Form von Diskriminierung und das kapitalistische System, das diese Form der Unterdrückung immer wieder reproduziert aktiv zu werden.

Antifeministische und patriarchale Zustände treten gemeinschaftlich und damit auch in der linken Szene auf. Sexismus/Antifeminismus sind ein fester Bestandteil des Kapitalismus und äußern sich dauerhaft in Form von struktureller Diskriminierung und sexistischen Übergriffen. Dies gilt es entschlossen zu bekämpfen! Wir stellen uns kompromisslos gegen Diskriminierung, Objektifizierung und Fetischisierung von FLINTA*- oder LGBTQ*Personen. Die Gleichberechtigung aller Geschlechter bedingt einen dauerhaften Reflexionsprozess zum eigenen Stand in der Gesellschaft und das Bewusstwerden seiner Privilegien.

Der menschengemachte Klimawandel ist schon seit Jahren Bestandteil des öffentlichen Diskurses. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass die aktuellen Maßnahmen von Politik und Wirtschaft alles andere als ausreichend sind, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Daraus, dass die kapitalistische Wirtschaftsweise auf kontinuierliches Wachstum aufbaut und Ausbeutung von Mensch und Natur grundsätzlich in diesem System verankert sind, leiten wir ab, dass der Kapitalismus nicht zukunftsfähig ist. Deshalb kämpfen wir für eine solidarische und konkurrenzlose Gesellschaft, in der demokratisch nach unseren Bedürfnissen und nicht zum Zweck des Profits gewirtschaftet wird. Denn nur so kann konsequenter Umweltschutz möglich sein.

Wir setzen uns mit all diesen Themen auseinander, indem wir gemeinsam Demonstrationen besuchen, Aktionen planen, Transpis malen und einen Raum für Diskussionen bieten, um uns auszutauschen und weiterbilden zu können, wenn ihr daran Interesse habt kontaktiert uns gerne! Kommt zur Jugendantifa!

Antifaschistische Jugend Lüneburg, Oktober 2020